Deutsche Depressionsliga, 01.07.2012:
Stellungnahme: Berichterstattung über den Arzneimittelreport 2012 der Barmer GEK
Thema: Frauen erhalten mehr Psychopharmaka als Männer
„Aus einer Fülle an differenzierten Informationen, die der Barmer GEK Arzneimittelreport 2012 auf über 200 Seiten enthält, wird zur Zeit in zahlreichen Medien die Information, dass Frauen mehr Psychopharmaka erhalten als Männer, als Schlagzeile generiert. Außerdem werden Antidepressiva und Beruhigungsmittel in einem Atemzug genannt und es wird dazu über deren hohes Abhängigkeitspotential gesprochen.
Die Deutsche DepressionsLiga möchte hierzu folgendermaßen Stellung nehmen:
Antidepressiva haben – im Gegensatz zu vielen Beruhigungsmitteln – kein Suchtpotential. Eine gleichzeitige Nennung dieser beiden Arzneimittelgruppen in Zusammenhang mit Abhängigkeit ist falsch und irreführend, denn sie kann an Depressionen erkrankte Menschen davon abhalten, verschriebene und dringend benötigte Medikamente überhaupt einzunehmen. So werden typische Vorurteile gegenüber der oft hilfreichen oder sogar lebensrettenden Medikation bei psychischen Krankheiten weier zementiert.“