Der Psychiater Dr. Henry Carter (Kevin Spacey) arbeitet als Promi-Psychiater in Hollywood und behandelt die Neurosen der Stars. Der Selbstmord seiner Frau hat ihn in ein tiefes Loch gestürzt und ihn plagen massive Selbstzweifel an seinen Fähigkeiten. Die Probleme seiner Patienten kommen ihm nichtig vor, er kann kaum noch Verständnis für sie aufbringen und verliert mehr und mehr den Boden unter den Füßen. Er fängt an zu kiffen, lässt sich gehen und versinkt tiefer und tiefer in die Depression. Der einzige ehrliche und tiefsinnige Kontakt, den er noch aufrechterhält ist ausgerechnet sein Dealer. Seinen Patienten ist Carter schon lange kein Therapeut mehr, aber das scheint niemand wirklich zu bemerken - sie lieben ihn trotzdem. Mit Ironie und hintersinnigem Witz wird hier die Künstlichkeit der Hollywood-Traumblase parodiert und hinterfragt.
Kevin Spacey ist kein Mann für Blockbuster, und auch „Shrink“ ist ein Film der leisen Töne, der Schwerpunkt liegt bei den Dialogen und nicht in der Handlung. Der Film ist kein Meisterwerk und eignet sich nicht für einen samstäglichen Kinobesuch, ist aber dennoch sehenswert. Kevin Spacey überzeugt in seiner Rolle vollkommen und weiß die Sinnlosigkeit und Lustlosigkeit, die Carter empfinden muss, zu transportieren, die Verzweiflung wird deutlich spürbar. Und das macht den Film interessant; das Fassadenhafte der glitzernden Hollywoodwelt hingegen wurde meines Erachtens schon früher über Gebühr behandelt, und dieser Film hat hierzu nichts beizusteuern, was nicht bereits gesagt wurde.
Titel: Shrink - Nur nicht die Nerven verlieren
Darsteller: Kevin Spacey, Robin Williams
Regisseur: Jonas Pate
Format: DVD