Hinter einer Zwangsstörung steht der Drang, bestimmte Dinge immer wieder zu tun bzw. bestimmte Gedanken immer wieder zu denken, ohne dass dies intellektuell beeinflussbar ist. Betroffenen drängen sich diese Zwänge auf, sie können sich nicht dagegen wehren - selbst dann nicht, wenn sie als widersinnig oder schädigend erkannt werden.
Die Ursachen einer Zwangsstörung gründen im Wesentlichen auf Angst: Angst vor Strafe und Angst vor Schuld.
Egon Fabian schreibt in seinem Buch “Anatomie der Angst - Ängste annehmen und an ihnen wachsen“:
„Eine gezielte, zu rasche Behandlung des Zwangs kann deshalb Panik bis hin zu einer Psychose auslösen. Zwang wird nicht »häufig« von Angst begleitet, sondern sie ist eine Abwehrform der Angst, ein Fluchtversuch vor einer unerträglichen Angst, die durch ihre Verdinglichung bzw. Konkretisierung des Zwangsobjekts abgewehrt und teilweise erleichtert werden kann. Manche Autoren stellen fest, dass durch den Zwang die Angst »auf isolierte Bereiche abgeschoben« wird. Mit anderen Worten, wird die Angst hier konkretisiert, in Handlungen Zwangshandlungen) oder Rituale bzw. Zwangsgedanken oder aber in übermäßige Ordnung und Disziplin umgewandelt.“
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